ALISKA LAHUSEN & YVES POYET
On the road to Tokaido
4 April 2019 – 4 July 2019
This path connected Edo, the Shogunal capital, renamed Tokyo at the beginning of the Meiji era, to Kyoto, the historic imperial capital. The route, which runs more or less along the Pacific Coast, has inspired the great Japanese artist Hiroshige, whose series 53 engraving/print series (1832) correspond to the 53 stages of this mythical path.
ALISKA LAHUSEN claims her fascination for Japan, with her “rain drums” and her references to Hiroshige’s 53 Tokaido stations. From the Japanese culture, Aliska Lahusen conveys an aesthetic of the essential. She does not claim minimalism, but wants to leave the field open to contemplation. Within her works a vibration unfolds: the vital breath (Chinese Qi) which binds sky, earth, beings and objects.
In her approach, Aliska Lahusen follows the great principle of the Tao philo- sophy according to which “it is through vacuum that a vase contains, a wheel turns, a lute resonates, a living being breathes”.
Aliska’s work cannot, however, be reduced to this reference to vacuum and the vital breath. Through her use of materials and colours, the whole wisdom of Ancient China is revealed, together with its five supporting elements: metal, wood, earth, water and fire, with their colour equivalents white, cyan, black, red and yellow.
“in the infinite spaces.. Of his creation… An infinity of worlds are housed”, writes film director Arrabal.
Yves Poyet rejoins Aliska Lahusen in the same attention to the essential.
Yves left the colours of the advertising world in the seventies to sink into nature and he entices us in his contemplations.
Like an ascetic, faithful to his only tools, which are pencil, pastel and painting on canvas or paper, he works in sync with the seasons and lets himself be inhabited by the movements of trees, landscapes and the lands of the universe.
With his charcoals, prepared by him alone, of trees and ponds, as well as with his pastels made of natural pigments from his Burgundy homeland, Yves Poyet is in perfect harmony with the Tao. His drawings and paintings are transfigured landscapes which sometimes fade away to reveal the essence of the constituent elements.
In the lineage of Zao Wou-Ki, Yves Poyet and Aliska Lahusen create art works that connect man to the universe in the eternity whose breath it shares. These two artists seek to paint silence as others have sought to depict light. They make us discover a presence in the emptiness of silence.
As great artists in ancient China, who were musicians as well as painters, poets and philosophers, Aliska Lahusen and Yves Poyet can therefore be described as artists who “know how to stop the clouds”.
AUF DEM WEG NACH TOKAIDO
Dieser Weg verband Edo, die Hauptstadt des Shogunals, die zu Beginn der Meiji-Ära in Tokio umbenannt wurde, mit der historischen kaiserlichen Hauptstadt Kyoto. Der Weg, der mehr oder weniger entlang der Pazifikküste verläuft, hat den großen japanischen Künstler Hiroshige inspiriert, dessen Serie 53 Gravur-/Druckserien (1832) den 53 Stationen dieses mythischen Pfades entspricht.
ALISKA LAHUSEN unterstreicht ihre Faszination für Japan mit ihren „Regen- trommeln“ und mit ihren Verweisen auf Hiroshiges 53 Tokaido-Stationen. Aus der japanischen Kultur übermittelt sie eine Ästhetik des Essentiellen. Aliska Lahusen erhebt keinen Anspruch auf Minimalismus, aber sie möchte Raum für die Betrachtung lassen. In ihren Arbeiten entfaltet sich eine Schwingung: der Lebensatem (chinesisches Qi), der Himmel, Erde, Wesen und Gegenstände verbindet.
In ihrem künstlerischen Ansatz folgt Aliska Lahusen dem großen Prinzip der Tao- Philosophie, wonach es heisst: „es ist durch die Leere, die eine Vase enthält, dass sich ein Rad dreht, dass eine Laute schwingt, dass ein Lebewesen atmet“. Aliskas Arbeit ist jedoch nicht auf diesen Verweis auf die Leere und den Lebensatem zu reduzieren. Durch die Verwendung von Materialien und Farben wird die gesamte Weisheit des alten Chinas offenbart, zusammen mit den fünf unter- stützenden Elementen: Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer, deren Farbäquivalente Weiß, Cyan, Schwarz, Rot und Gelb sind.
„In den unendlichen Räumen ihrer Schöpfung ist eine Unendlichkeit an Welten beherbergt“, schreibt Filmregisseur Arrabal.
Yves Poyet trifft sich mit Aliska Lahusen darin, Zugang zum Essentiellen schaffen zu wollen.
Yves hat in den siebziger Jahren die Farben der Werbungswelt verlassen, um in die Natur einzutauchen, in deren Betrachtungen er uns mitnimmt.
Wie ein Asket, der seinen einzigen Werkzeugen treu bleibt, die Bleistift, Pastell und Farbe auf Papier oder Leinwand sind, arbeitet er im Rhythmus der Jahres- zeiten und lässt sich von den Bewegungen der Bäume, Landschaften und des Universums ummanteln.
Mit seiner eigens von ihm angefertigten Zeichenkohle aus Bäumen und Teichen sowie mit seinen Pastellfarben aus natürlichen Pigmenten aus seiner Heimat Burgund, ist Yves Poyet in perfekter Harmonie mit dem Tao. Seine Zeichnungen und Gemälde sind verklärte Landschaften, die manchmal verschwinden, um die Essenz der Elemente zu enthüllen. In der Linie von Zao Wou-Ki schaffen Yves Poyet und Aliska Lahusen Kunstwerke, die den Menschen mit dem Universum in der Ewigkeit verbinden, deren Atem er teilt. Diese beiden Künstler versuchen, die Stille zu malen, so wie andere versucht haben, Licht darzustellen. Sie lassen uns eine Präsenz in der Leere der Stille entdecken.
Wie große Künstler im alten China, die sowohl Musiker als auch Maler, Dichter und Philosophen waren, können Aliska Lahusen und Yves Poyet als Künstler bezeichnet werden, die „wissen, wie man die Wolken aufhält“.